Klinik DER FÜRSTENHOF
Klinik DER FÜRSTENHOF

Osteologie

Osteoporose

Die Osteoporose ist eine häufige Erkrankung, bei der es auch ohne äußere Einflüsse vermehrt zu Knochenbrüchen kommt. Folgen sind Schmerzen, Funktionseinschränkungen und eine verminderte Lebenserwartung. Leider wird die Osteoporose trotz umfangreicher Bemühungen oft immer noch zu spät diagnostiziert und häufig nicht adäquat therapiert, obwohl schon typische Knochenbrüche aufgetreten sind. Das zentrale Therapieziel ist die Verhinderung von Knochenbrüchen.

Alle stationären Patienten durchlaufen eine strukturierte Einschätzung des Risikos von Knochenbrüchen und Stürzen (osteologisches Assessment und Sturz-Assessment). Sie bearbeiten standardisierte Fragebögen, in denen die Risikofaktoren der Osteoporose sowie die dadurch bedingten Einschränkungen abgefragt werden. Eine spezifische Diagnostik mittels Knochen­dichte­messung und spezifischen Laboruntersuchungen wird durchgeführt, wenn das Bruchrisiko erhöht ist.

Als osteologischem Schwerpunkt- und Forschungszentrum stehen dem Haus alle diagnostischen Mittel zur Abklärung zur Verfügung. Im Haus sind fünf zertifizierte Osteologen-DVO tätig.

Die Therapie zielt darauf ab, den Knochen durch gezielte Medikamente zu kräftigen und Stürze zu verhindern. In der Klinik sind spezifische Trainings­programme für Patienten mit Osteoporose vorhanden, die sich nach der Schwere der Gangunsicherheit bzw. der Sturzneigung richten. Es geht nicht nur darum, Muskulatur aufzubauen, sondern vor allem auch das Zusammenspiel der Muskulatur (Koordination) zu verbessern, um Stürze zu vermeiden. Bei Bedarf wird durch den Sozialdienst und durch die Ergotherapie die häusliche Situation verbessert, Hilfsmittel können verordnet werden.

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Sekundäre Osteoporose

Osteoporose in Folge anderer Erkrankungen und weitere Knochenkrankheiten

Die Diagnose Osteoporose setzt immer eine umfassende Abklärung voraus, durch die andere Knochenerkrankungen ausgeschlossen oder belegt werden. Es reicht nicht aus, lediglich die Knochendichte zu messen und ausschließlich anhand veränderter Werte eine Osteoporose zu diagnostizieren. Es ist immer die volle Bandbreite internistischer Erkrankungen in die Überlegungen mit einzubeziehen. Die Abklärung komplexer Knochenerkrankungen ist eine der Kernkompetenzen der Klinik Der FÜRSTENHOF. Im Folgenden werden aus der Vielzahl der Knochenerkrankungen einige exemplarisch beschrieben.

  • Osteoporose bei Rheumaerkrankungen

    Die Rheumatoide Arthritis selbst ist ein sehr starker Risikofaktor für eine Osteoporose. Das liegt daran, dass die entzündungsfördernden Gewebshormone direkt die Funktion von knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten) beeinflussen. Des Weiteren erhalten die meisten Patienten Cortison, das den wohl stärksten Osteoporose-Risikofaktor darstellt.

    Die wichtigste therapeutische Maßnahme ist die gute medikamentöse Einstellung der Rheumaerkrankung. Wenn es gelingt, die entzündliche Aktivität der Erkrankung durch eine gezielte „rheumatologische Basistherapie“ zu reduzieren, werden die oben genannten entzündungsfördernden Gewebshormone vermindert und das Cortison kann abgebaut werden.

    Wenn diese Maßnahmen alleine nicht ausreichen, wird zusätzlich eine spezifische medikamentöse Osteoporosetherapie eingesetzt.

  • Osteoporose bei Bluterkrankungen (insbesondere bei Mastozytose)

    Bluterkrankungen wie z. B. das Multiple Myelom (bösartiger Lymphknotenkrebs) und die systemische Mastozytose (meist gutartige Vermehrung von Mastzellen) können eine schwere Osteoporose mit entsprechenden Knochenbrüchen mit sich bringen.

    Die Klinik DER FÜRSTENHOF gehört deutschlandweit zu den Zentren mit der meisten Erfahrung mit Osteoporose bei systemischer Mastozytose. Patienten mit diesem seltenen Krankheitsbild reisen gezielt aus ganz Deutschland an, um sich im FÜRSTENHOF stationär oder ambulant behandeln zu lassen. Die Daten unserer Klinik wurden bereits 1997 in einer der renommiertesten internationalen Fachzeitschriften (Lancet) publiziert. Für die Forschung zur Rehabilitation von Patienten mit Osteoporose bei systemischer Mastozytose wurde die Klinik auf dem Rehabilitationskongress 2019 mit einem Wissenschaftspreis ausgezeichnet.

    • Gehlen M, AD. Lazarescu, Ch. Hinz, N. Schmidt, M. Pfeifer, M. Werner, H-F. Weidemann, M. Schwarz-Eywill, A. Maier. 2016. Severe therapy refractive osteoporosis : A rare differential diagnosis. Z Rheumatol 2016; 75:729-735
    • Gehlen M, Lazarescu AD, Hinz C. 12 Vertebral-Body Fractures and Simultaneous Skin Changes. Dtsch Arztebl Int. 2018 Jun 15; 115(24):418
    • Grieser T, Minne HW. Systemic mastocytosis and skeletal lesions. Lancet. 1997 Oct 11; 350(9084):1103-4
    • Pollähne W, Pfeifer M, Minne HW. Die systemische Mastozytose als Sonderform der Osteoporose. J Miner Stoffwechs 2000; 4: 21-24
  • Osteoporose bei Hormonerkrankungen

    Eine Reihe von Hormonerkrankungen führt zu schweren sekundären Osteoporoseformen. Exemplarisch seien die Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus), der Schilddrüse (Hyperthyreose), der Nebenniere (Cushing-Syndrom) und die Unterfunktion von Geschlechtshormonen (Hypogonadismus) genannt. In der Klinik werden komplexe Laboruntersuchungen veranlasst.

    Die Therapie der Wahl ist zunächst immer die Behandlung der Grunderkrankung.

  • Schwangerschaftsassoziierte Osteoporose

    Im Rahmen einer Schwangerschaft kann es zu einer schweren Osteoporose meist mit Wirbelkörperfrakturen kommen. Der FÜRSTENHOF ist bundesweit eines der Zentren mit der meisten Erfahrung mit diesem sehr seltenen Krankheitsbild. Entsprechend kommen Patienten aus ganz Deutschland zur Rehabilitation in unser Haus. Über das Krankheitsbild und die Therapie wurde von den Mitarbeitern des FÜRSTENHOFS mehrere Artikel in nationalen und internationalen Fachzeitschriften veröffentlicht.

    • Gehlen M, Lazarescu AD, Hinz C, Schwarz-Eywill M, Pfeifer M, Balasingam S, Maier A. Long-term outcome of patients with pregnancy and lactation-associated osteoporosis (PLO) with a particular focus on quality of life.. Clin Rheumatol. 2019 Dec;38(12):3575-3583
    • Pollähne W, Pfeifer M, Lazarescu AD, Minne HW. Schwangerschaftsassoziierte Osteoporose. Orthopädie & Rheuma 2002;3:32-34
  • Osteogenesis imperfecta („Glasknochenkrankheit“)

    Die Osteogenesis imperfecta ist ein seltenes Krankheitsbild, bei dem durch eine genetische Veränderung das Bindegewebe des Knochens verändert ist. Viele der Patienten sind kleinwüchsig und neigen zu vielen Knochenbrüchen. Eine gezielte Rehabilitation ist nur in wenigen Kliniken, die speziell auf dieses Krankheitsbild eigestellt sind, möglich. Die Klinik DER FÜRSTENHOF ist ein solches Zentrum.

Ansprechpartner

Dr. med. Regina Klagge-Riechers

  • Leitende Ärztin Orthopädie
  • Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Naturheilverfahren
  • Besondere Schwerpunkte: Wirbelsäulenerkrankungen, Endoprothesen der Hüfte und Knie

 

Dr. med. Martin Gehlen

Leitung Ärztlicher Dienst

Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, Osteologie DVO, Chirotherapie, Notfallmedizin, Röntgendiagnostik Skelett, Ultraschalldiagnostik Degum II

Dr. Ana Doina Lazarescu

Fachärztin für Innere Medizin, Osteologin

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Auszeichnungen und Zertifizierungen